Fridays for Future

Tag 188


13.03.2019

Hallöchen ihr Lieben!

Diesen Mittwoch verblieben wir auf dem Campingplatz, lasen, Philip reparierte ein bisschen was und wir machten ein Geschenk zur Abreise fertig. Später versuchte Philip mir ein wenig das Programmieren näher zu bringen. Ornithologisch gesehen war das heute kein guter Tag, da wir auf dem Campingplatz nur ein paar sehr wenige Vögel beobachten konnten. Achja und einen kleinen Frosch.

Ich erzähle das jetzt nur deshalb, weil wir normalerweise das Glück haben auf den Campingplätzen, wenn wir mal etwas länger verweilen gerade morgens und abends einige Tiere und besonders Vögel beobachten zu können, was leider beim Herumreisen so nicht möglich ist. Und wir haben inzwischen schon intern einen kleinen Wettkampf zwischen uns laufen, wer denn die besten Vogelphotos schießen kann.😁🌳🐦🐥🐤Tschirp, tschirp.

Eine Besonderheit gab es heute dann aber doch noch. Am Freitag soll ja weltweit die ‘Fridays for future’ Protestbewegung gegen den Klimawandel stattfinden und als Aufruf an die Politiker, doch endlich aktiv etwas dagegen zu tun. Und wir wollten bei einer so wichtigen Thematik natürlich gerne dabei sein, aber haben andererseits überlegt, ob das nicht etwas widersinnig wäre, wenn wir dafür drei Stunden mit dem Auto bis nach Perth fahren müssen.

Letztlich entschieden wir uns aber eindeutig dafür. Wie wir schlussendlich das ethische Paradoxon ‘Drei Stunden Autofahrt um gegen den Klimawandel zu protestieren’ lösten, erzähle ich euch weiter unten im Text.😉

Tag 189


14.03.2019

So, damit war das also eine beschlossene Sache und wir reisten heute nach Perth. Die Fahrt dauerte recht lange und war nicht sonderlich erwähnenswert, aber wir landeten abends auf einem ‘25 Dollar’ Campingplatz am Rande von Perth (einem der günstigsten Plätze). Unglücklicherweise erfuhren wir erst nach dem Einchecken und Geld blechen, dass dieser sehr nahe an einem Flughafen lag und die Maschinen fast pausenlos über uns hinweg donnerten. Noch dazu gab es herumschreiende und dauercampende Nachbarn und schlecht erzogene Hunde. Man kann eben nicht immer Glück haben!🍀😞

Spät abends bastelten wir uns dann noch ein Protestschild. Wozu Müslipackungen und Sonnenschirmstangen doch nützlich sein können. 😁

Tag 190


15.03.2019

Früh morgens fuhren wir zu einem kostenlosen Parkplatz an einem Casino, einige Kilometer entfernt vom Campingplatz, um von dort aus zur Kathedrale, vor der der Protest stattfinden sollte, los zu laufen.

Einen circa drei Kilometer langen Marsch später kamen wir dann um 11.00 Uhr am Versammlungsort an. Mit der Zeit sammelten sich immer mehr Protestler und Zuschauer dort ein. Einige anheizende Vorträge und animierende Songs der Schüler, die den Protest in Perth organisiert hatten, später, ging es los zum Marsch mitten durch die Stadt hindurch. Skandierend und Plakate und Banner schwenkend ging es zusammen mit über 5.000 anderen Protestlern an vielen Schaulustigen vorbei, bis hin zum ‘Elizabeth Quay', wo die Aktion dann gegen 13 Uhr endete.

Wir schauten uns noch ein wenig die Umgebung an, kühlten uns in einem Wasserpark etwas ab und machten uns auf den Rückweg zum Auto.

Wir beschlossen, um unseren eigenen Kohlendioxid Ausstoß von heute wieder gut zu machen, bei der Organisation ‘Plant for the planet’ Bäume zu pflanzen.

Und das nicht nur für unsere heutige Fahrt, sondern die GESAMTE bisherige Fahrstrecke! 125 Bäume spendeten wir somit alleine für die Strecke von Townsville bis nach Perth. Für unseren Flug hatten wir bereits vor Antritt der Reise im September eine Ausgleichspflanzung von 300 Bäumen angesetzt (Hin-und Rückflug). Ebenfalls bei ‘Plant for the planet’. So haben wir zumindest einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz geleistet und im Verhältnis gesehen und auf die Länge unseres Australien Aufenthaltes gerechnet ist das doch eine durchaus auch finanziell vertretbare Summe. Zwei Euro am Tag blieben so beim Umweltschutz hängen, also pflanzte jeder von uns an jedem Tag umgerechnet einen Baum. Das ist doch mal eine schöne Ansichtsweise.😊🌳🌳🌳

Die ‘John Tognela Rest Area’ lockte uns heute Abend zu sich und unter dem Schutz einiger schöner Kiefern schlief es sich besonders gut.😁

Tag 191


16.03.2019

Eine schöne Überraschung erwartete uns morgens beim Frühstück. Ein kleinerer Schwarm an ‘Baudins Weißohr-Rabenkakadus’ machte sich über die Kiefernzapfen her und so konnten wir diese in Ruhe beobachten. Man musste nur aufpassen von den extrem harten und stacheligen herabfallenden Zapfen nicht getroffen zu werden. 🙄

Zur ‘The Big Orange’ führte uns unser Navi anschließend. Die große Orange war sogar begehbar und als kleiner Aussichtsturm angelegt worden. Danach suchten wir noch ein wenig nach Arbeit.

In einem kleinen Park legten wir eine Mittagspause ein und hatten das Glück, zur Fütterungszeit da zu sein, als eine Frau in ihrem Vorgarten einen ganzen Schwarm an Rosakakadus fütterte. Auch eine ‘Bronzeflügeltaube’ und eine ‘Spitzschopftaube’ verirrten sich gurrend zwischen die gierigen Gesellen.

Wir kamen danach am ‘Golden Valley Tree Park’ vorbei und beschlossen, da es bereits anfing zu dämmern, die kleinste Runde durch den Park zu gehen. Wunderschön und artenreich erwartete uns der Park und wir begaben uns auf die Suche nach dem besonderen Baum, der ‘Wollemie’. (Das war der Baum, der als ausgestorben galt, bis zufällig ein kleiner Bestand entdeckt wurde. Und seitdem gibt es den Baum wieder. Siehe “Zurück in die Berge”, Tag 92)

Der ‘Greenbushes Pool’ Campingplatz erwartete uns sehnsüchtig und so machten wir uns vorsichtig ob der Dämmerung auf den Weg zu selbigem.

Tag 192


17.03.2019

Zurück zum ‘Golden Valley Tree Park’ zog es uns heute morgen noch einmal, weil wir gerne die anderen Wege dieses tollen Parks noch entdecken wollten. Einen schönen weitläufigen Spaziergang vollführten wir dort und begegneten einer Schafherde, Ringsittichen und ‘Baudins Weißohr-Rabenkakadus’. Auch eine entzückende Känguruherde sahen wir zumindest aus der Ferne.

Nach diesem erquickenden Ausflug führte uns unser Weg zum Mittagessen in einen netten Park in ‘Busselton’. Etwa 100 km weiter führte uns heute der Weg noch zum Campingplatz im Wald von ‘Nannup’.

So, das war's erstmal wieder zu uns.
Euer Philip und eure Conny.