Happy Australia Day!
Tag 140
24.01.2019
Ein dickes ‘Moin ihr Lieben' und ‘Good day, mate’ aus dem sonnig, sonniger und sonnigsten Australien. Durch puren Zufall sind wir hier momentan an einem von der maßlosen Hitze verschonten Eckchen Australiens hängen geblieben. Natürlich überschreitet das Thermometer auch hier ab und an die 35er Marke, aber es ist bei Weitem nicht so schlimm.
An diesem Donnerstag bemalten wir nach dem Frühstück unser Auto wieder ein wenig weiter. Allerdings wurde es dann fix zu heiß zum Weitermalen. Und selbst unter unseren rot weiß gestreiften Sonnenschirmen waren die 39 Grad kaum auszuhalten.
So flüchteten wir nachmittags zumindest für eine gute Stunde in die Bücherei in Portland. Danach ließen wir uns Zeit beim Einkaufen und genossen die Klimaanlage des Supermarktes. Doch selbst dann war es noch zu heiß, als wir auf den Campingplatz zurück kehrten. Dort angekommen bekamen wir aber schnell den Tipp, dass nicht weit entfernt ein Fluss, sowie ein schöner Strand zum Baden einluden. Kurzum machten wir uns auf den Weg dorthin und entschieden uns für das Meer.
Wunderschönes und klares Wasser wartete auf uns und wir stiefelten zusammen mit unseren Luftmatratzen in das herrlich kühle Nass. Stunden verbrachten wir so in der angenehmen Kühle und wären am Liebsten noch länger dort geblieben.
Im Halbdunkel kehrten wir zu dem Campingplatz zurück. Unser Stammplatz war leider schon besetzt und so bot uns unser sehr netter tasmanischer Nachbar an, uns direkt neben ihn zu stellen. Das nahmen wir gerne an und verlebten einen ruhigen Abend.
Tag 141
25.01.2019
Den halben Freitag begingen wir noch auf dem Campingplatz, unterhielten uns immer mal wieder mit unserem Nachbarn, der einen sehr starken Akzent spricht und nutzten die Zeit noch, um weiter das Auto zu bemalen.
Mittags gab es leckere Pfannkuchen und danach fuhren wir bald nach Merino rüber, um am Samstag in der Frühe wieder bei der Familie etwas auszuhelfen. Der Campingplatz in Merino war wieder komplett leer und so nutzten wir die riesige Fläche zum Bumerang werfen.
Recht früh ging es heute ins Bett.
Tag 142
Australia Day
Um Punkt sieben schlugen wir bei unseren Arbeitgebern auf. Diesmal lernten wir auch den Mann von Jo kennen, der mindestens genauso humorvoll und lieb war wie Jo. Unsere heutige Arbeit umfasste das Putzen einiger Möbelstücke, hauptsächlich Regale, die wir anschließend in das Haus schleppten. Danach suchten wir sämtliche Bücherkartons aus der Garage (weit über 20 Stück) heraus und brachten auch diese in das Haus. Brandon, der Mann von Jo, witzelte dabei herum und meinte, sie hätten nur so viele Bücher, um auf Gäste intelligent zu wirken. 😁 Philip half danach Brandon beim Einrichten eines kleinen Kunststudios für Jo in der Garage und ich half Jo im Haushalt. Nach drei Stunden war die Arbeit verrichtet und wir unterhielten uns danach noch länger mit den Beiden, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.
Zuerst fuhren wir nochmals zu unserem Campingplatz in Merino, weil wir dort gestern einige Mirabellenbäume entdeckt hatten und diese nun ernteten. Dann ging es los nach ‘Mount Gambier' hinter der Grenze South Australia's, um dort Philips neue Brillen abzuholen. Zuvor nutzten wir noch die Gelegenheit günstig Sushi zu schnabulieren.
In Mount Gambier gab es einen schönen Zwischenstopp an einem faszinierend blauen See, der auch genauso hieß (Blue lake) und in dem die Calciumcarbonat Kristalle für die blaue Farbstreuung sorgten. (Leider konnte man nur die Aussicht über den See von hoch oben genießen, aber nicht näher heran.)
Der blaue See und der ‘Sinkhole Garden’, eine Doline (oder auch Karsttrichter) mit Gartenanlage, waren uns von Jo und Brandon ans Herz gelegt worden und so machten wir uns an die Besichtigung dieser tiefer gelegten Gartenanlage, in der vor einiger Zeit auch ein künstlicher See gewesen sein soll.
Gemächlich tuckerten wir anschließend zurück zu unserem Campingplatz Sawpit. Demnach war es nicht verwunderlich (und da aufgrund des Feiertages ‘Australia Day’ noch viel mehr Leute auf dem Platz campierten), als wir einen überfüllten Campingplatz vorfanden. So entschieden wir uns, ausnahmsweise auf die andere Seite des Platzes zu fahren und dort unser Glück zu versuchen. Und siehe da, wir fanden auch ein ruhiges Plätzchen.
Tag 143
27.01.2019
Ausschlafen war heute angesagt und nach einem ruhigen Vormittag fuhren wir in die Stadt, um mal wieder einige Erledigungen abzuarbeiten und um auf das viel angepriesene Angelfestival zu gehen. Dort genehmigten wir uns ein paar Snacks und drehten eine Runde über die Marktstände.
Abends zurückgekehrt auf den Campingplatz, gesellten wir uns wieder neben den gesprächigen Tasmanier, der uns gerne ein Plätzchen schaffte und fanden so noch ein Örtchen inmitten des mit Caravans überfüllten Campingplatzes. Wir blieben noch lange bei einer sehr gesprächigen Nachbarin hängen, die ebenfalls durch Australien reist.
Am späten Abend schlichen wir noch für einen kleinen Spaziergang rund um den Campingplatz, um herauszufinden, wo sich der Koala, der hier angeblich versteckt sein soll, aufhält. Unser einziger Anhaltspunkt war ein Foto mit dem Tierchen drauf, welches ein ehemaliger Camper in der App hochgeladen hatte. Leider ohne Ortsangabe, weshalb wir in ‘Sherlock Holmes und Watson-Manier’ (wir haben ja viel gelernt beim Hören der Hörspiele) versuchten über den Hintergrund des Bildes Schlüsse über den Aufenthaltsort des Koalas zu ziehen. Da diese nicht gerade standortuntreu sind, können wir zumindest davon ausgehen, dass dieser auch noch in etwa dort zu finden sein wird, wo das Foto aufgenommen wurde. Nichtsdestotrotz ist das die Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Aber wir suchen weiter! Und gefunden haben wir stattdessen den selten anzutreffenden Helmkakadu!!!
Tag 144
28.01.2019
An diesem Montag, so hatten wir einstimmig beschlossen, wollten wir mal nicht vom Campingplatz wegfahren, sondern den Tag einfach nur dort verbringen und genießen.
Schon vor dem Frühstück quatschte ich mich bei einer Nachbarin fest, die sehr gerne und in einem sehr gut verständlichen Englisch erzählte. Sie berichtete viel spannendes von ihren Reisen und ihrem Leben und lieferte noch einige gute Tipps für unsere Weiterreise. Irgendwann konnte ich mich dann loseisen und Philip am Frühstückstisch Gesellschaft leisten. Danach unterhielten wir uns noch mit unserem tasmanischen Nachbarn, der einen sehr starken, teils kaum verständlichen Akzent aufweist. Aber es macht immer Spaß mit ihm zu reden. Er ist von der Sprechweise her wohl einer dieser Klischeeaustralier, da er sehr gerne und sehr oft das Wort ‘bloody’ benutzt. Allerdings muss man sagen, dass wir während unserer Zeit hier gerade einmal zwei dieser urigen Typen mit dem schwer verständlichen Akzent getroffen haben.
Da sich der Campingplatz langsam wieder leerte und all die Camper, die nur für das Wochenende her gekommen waren, diesen wieder verließen, wurde auch bald unser Stammplatz wieder frei. Diesen eroberten wir uns zurück. Und Philip machte sich daran, sein Kunstwerk auf dem Dach zu vollenden.
Derweil schrieb ich an einem Brief und zeichnete. Abends boten sich dann drei Wallabys zum Zeichnen auf dem Silbertablett dar, da diese seelenruhig auf dem Stein neben unserem Auto das Vogelfutter wegknabberten. Und so verbrachten wir den Abend inmitten dieser knabbernden und knuspernden Gesellen, die inzwischen unser ganzes Vogelfutter aufgemampft haben.☺
Damit verabschieden wir uns heute und senden knuspernde Grüße aus Australien von eurem Philip und eurer Conny.