90 Meilen Strand und Phillip Island

Tag 97


12.12.2018

Moin ihr Lieben! Frisch aus der Presse, die Druckerschwärze noch ganz feucht, kommt der neueste Blogeintrag von uns zu euch.

Inzwischen sind wir an der Südküste Australiens gelandet, doch wie es dazu kam, erfahrt ihr unten stehend.

Am Mittwoch rollten wir mit unserem roten Flitzer auf einen Campingplatz im Kangaroo Valley. Das ‘Bendeela Camping Reserve’ sollte heute nach einer 60 km Fahrt unsere Anlaufstelle sein.

Kurz nach unserer Ankunft erspähten wir auch gleich ein Wombat, von denen es hier nur so wimmeln sollte. Bisher war jedoch dieses einsame Exemplar das Einzigste, welchem wir unsere Aufwartung machen konnten. 😁 Bei einem Spaziergang an dem breiten Fluss entlang, trotteten wir durch das grüne und waldige Saumstück des Flusses und entdeckten einige Wombathöhlen, jedoch nicht ihre possierlichen Bewohner.

Nachdem wir uns die Zeit in der Nachbarschaft von zwei lautstark miteinander debattierenden Kookaburras vertrieben und unser Abendessen eingenommen hatten, unternahmen wir noch einen Verdauungsspaziergang. Und wie wir noch so darüber diskutieren, welches wohl die schönste Pluralform von einem Wombat ist
(vielleicht ja ‘ ein Wombat, zwei Wombie oder ein Wombat , zwei Wombatsen’), kamen diese auch schon in Heerscharen aus ihren Bauten geflitzt. Naja gut, Heerscharen waren vielleicht etwas übertrieben gesprochen, aber es waren schon einige, eine ganze Menge, über ein Dutzend, so an die 30 Stück...bestimmt….
Diese verspeisten genüsslich knuspernd ihre Grashalme und ließen sich dabei von uns nicht beirren.
Die Wombie hier haben wohl leider die Krätze, weshalb man sie nicht streicheln sollte. Dafür nutzen sie jede erdenkliche Gelegenheit sich an etwas zu kratzen, um ihren Juckreiz zu stillen. Das sollten wir auch später noch hautnah erleben…

Als ich mich später abends hinter das Auto setzte, um zu lesen, kam unvermittelt ein Wombat direkt auf mich zu und wäre mitten durch meine Beine hindurch gelaufen, wenn ich diese nicht rechtzeitig hochgenommen hätte. Es interessierte sich scheinbar keinen Deut für uns, sondern lief sehr zielstrebig auf das Auto zu und kratzte sich behäbig unten am Auspuff des Autos. Philip, der im Auto gesessen hatte, war etwas verwundert über das plötzliche Wackeln des Autos, bis er das Wombat sah. Nachdem sich dieses genüsslich gekratzt hatte, lief es sehr zielsicher zum benachbarten Wohnmobil und brachte dieses zur Freude der Bewohner ebenfalls zum Wackeln.😆Was muss, das muss.

Gestört in unserer Nachtruhe wurden wir dann von zwei ‘Wombatsen’, die sich lautstark quiekend stritten und hinter unserem Auto umher rannten. Als sie sich dann versöhnt hatten, ging wieder eines davon unter unser Auto und schubberte sich ungeniert daran.

Tag 98


13.12.2018

Zu dem Ort mit dem melodischen Namen ‘Ulladulla’ entführte uns unser rotes Gefährt an diesem regnerischen Tage. Dort sollten Stachelrochen zu beobachten sein, doch wir machten unseren Rundgang und konnten partout keine im Wasser entdecken. Kein Wunder, wir hätten stattdessen nach Steinen Ausschau halten sollten, die sich plötzlich in Bewegung setzen. So entdeckten wir ein paar der Tiere dann doch noch, die sehr gut getarnt waren. Beeindruckende Tiere mit einer großen Spannweite. Ein Mann erzählte uns später noch auf dem Parkplatz, dass diese jeden Tag im Hafenbecken darauf warteten, dass die Angler ihre Fischreste im Hafenbecken beseitigten und somit den Rochen eine leicht zu erbeutende Zwischenmahlzeit servierten. Auf dem Silbertablett quasi.

Der Kängurustrand in ‘North Durras’ stellte unser nächstes Ziel dar. Kängurus sahen wir dort keine, machten aber dafür ein kleines Picknick und genossen den recht einsamen Strand. Bis es anfing zu regnen und wir Schutz im Auto suchten. Da es bereits angefangen hatte zu dämmern, entdeckten wir auf der Weiterfahrt die am Strand vermissten Kängurus in den Gärten von North Durras. Philip versuchte auch bei diesen seinen ‘Beuteltrick’ anzuwenden und offerierte diesen den Beutel um so eines der sprunghaften Wesen einzufangen. Scheinbar waren diese mit dem Trick wohl schon zu vertraut oder aber zu erwachsen für so etwas. Jedenfalls hüpften sie voller Begeisterung nicht in den Beutel, sondern einfach...davon...

Zu unserer Freude entdeckten wir nebenan noch kleine Herden oder eher Scharen an Loris, die munter auf einer Grasfläche herumpickten.

Unser abschließender Zielpunkt für den heutigen Tag war ein in einem Waldstück gelegener Campingplatz, die ‘North Head Camping Area’. Mit anschließendem Strand, der ‘Batesman Bay’. Dem wir auch noch einen abendlichen Besuch abstatteten und somit den Abend ausklingen ließen.

Tag 99


14.12.2018

Nach einer ruhigen Nacht, wurden wir am Frühstückstisch von der Aussicht auf ein Gewitter und starken Niederschlag zum eiligen Zusammenpacken und zur Losfahrt gedrängt. Die Sandstraße, auf der wir am Vortag zum Campingplatz gelangt waren, ließ sich da bereits schwer fahren und würde nach einem Regenfall für uns nicht gar nicht mehr befahrbar sein.
Zeitlich gut abgepasst, fing der Regen aber erst später an, als wir wieder auf sicheren befestigten Straßen fuhren. Unser einziger Aussichtspunkt war heute der ‘Bate Haven’.

In ‘Captains Flat’ einem kleinen Kupferminendörfchen schlugen wir unser Nachtlager auf. Und siehe da, es fing auch bald an sehr heftig zu gewittern. So verzogen wir uns dann auch recht zügig in unser geschütztes Auto und beobachteten von dort aus die heftig herabprasselnden Regengüsse und die schauerlichen Blitze.

Tag 100


15.12.2018

Zum Glück hatte es morgens aufgehört zu regnen und so machten wir uns bald auf die Weiterfahrt. Aber vorher besahen wir uns noch das Kupferminendörfchen von oben von einem guten Aussichtspunkt aus.

Da das Wetter heute nicht sehr aussichtsreich zu sein schien, beschlossen wir unsere Weihnachtseinkäufe auf heute zu verlegen und machten uns auf den Weg in das Herz von Canberra. Bis spät nachmittags tourten wir durch das Einkaufszentrum und begaben uns dann wieder zum Campingplatz am ‘Lake George’, in dem sich nach den Niederschlägen der letzten Nacht auch tatsächlich eine kleine Pfütze Wasser in dem sonst komplett ausgedörrten See versammelt hatte. Also der Name ‘Lake’ George war somit schon fast wieder gerechtfertigt.🤔

Ich packte am Abend noch ein wenig Philips Geschenke ein und dann kam auch bald das Sandmännchen vorbei.

Tag 101


16.12.2018

Diesen Sonntag wollten wir im ‘Questacon’ in Canberra verbringen. Angepriesen wurde das Wissenschaftszentrum als das Beste, was Canberra so zu bieten hat. Wir mussten allerdings feststellen, dass man schon nach zwei Stunden überall durchgelaufen war und es an Attraktionen bei Weitem nicht so viel wissenswertes bot, wie beispielsweise das ‘phaeno’ in Wolfsburg. Dennoch verbrachten wir eine gute Zeit im Questacon und fuhren dann zu einem kleinen Campingplatz auf dem Grundstück eines Pubs. Ein kleiner aber netter Campingplatz, auf dem wir noch den Rest des Tages verbrachten.

Tag 102


17.12.2018

Nach einer längeren Autofahrt, gelangten wir an die ‘Platypus Viewing Platform’ in Bombala. Hier entdeckten wir auch endlich eines dieser besonderen Tiere, die Schnabeltiere, die Säugetiere sind und dennoch Eier legen können. Faszinierende Tierchen. Wir entdeckten zwei dieser fast schon ‘Fabelwesen’ auf einem Fluss. Wir hatten schon viel von ihnen gehört, aber sie bisher nie erspähen können und umso größer war nun die Freude darüber, sie zu sehen. Die Platypen (Schnabeltiere), wie ich sie gerne nenne (korrekt wäre jedoch die Pluralform ‘Platypuses’...mindestens genauso schlimm, wenn man mich fragt) paddelten in dem Fluss vor sich hin und tauchten von Zeit zu Zeit ab, um sich Nahrung zu fangen.

Wir liefen noch einen kleinen Weg am Fluss entlang und gelangten somit zu einer Vogelwarte, von der aus wir eine gute Sicht auf den Fluss und die umgebende Landschaft hatten….Und auf eine riesige Spinne in der Vogelwarte...🕷🕸

Auf der Weiterfahrt zum Campingplatz für diesen Tag erlebten wir eine kleine Überraschung, als mir unerwartet ein Polizeiauto entgegen gerast kam und urplötzlich auf meine Fahrbahn fuhr.Der Polizist fuchtelte nur wild mit einem Arm herum zwang mich somit recht unsanft zum Ausweichen auf den Fahrbahnrand. Nicht ohne Grund natürlich, da kurz darauf ein Haustransport auf einem Lkw folgte und fast beide Fahrbahnen einnahm. Alles schön und gut, aber so eine doch recht aggressive Methode den Gegenverkehr aus dem Weg zu räumen, habe ich in Deutschland bisher noch nicht erlebt.😥 Lustig vor allem, weil bei Weitem nicht überall neben der Straße ein Randstreifen gegeben war.

Aber naja, nachdem wir den kurzen Schock überwunden hatten, fuhren wir zu unserem nächtlichen Quartier, einen sehr gut gepflegten Campingplatz mit Duschen und einem sehr schönen kleinen Wanderweg, den ich mir nach unserer nachmittäglichen Ankunft noch für einen kleinen Spaziergang erwählte.

Später statteten wir dem kleinen und überteuerten Lädchen in der Stadt einen kurzen Besuch ab, gingen dann zum Fluss am Campingplatz (eher ein Flüsschen) hinunter und plantschten in dem flachen Wasser.
Zur Stärkung gab es danach Bratkartoffeln. Bei einer Folge Mr.Bean entspannten wir des Abends.



Tag 103


18.12.2018

Ein eher ereignisloser Tag war dieser Dienstag. Philip verlor seinen Hut, wir kauften einen neuen. Und der Hut, der steht ihm auch gut.😅

Dann fuhren wir zu einem Hafenbecken, in dem man wohl normalerweise Delphine sehen kann. So aber nicht heute. Dafür sahen wir eine Menge Pelikane und schnabulierten eine Melone.

Anschließend ging es zu einem kleinen Zwischenhalt mit Blick auf eine Bucht.

Abends spielten wir einige Partien Schach und dann war der Tag auch bald wieder vorbei.

Tag 104


19.12.2018

An diesem schönen Mittwoch beschlossen wir kurzerhand zur Insel ‘Phillip Island’ zu fahren, da wir noch genügend Zeit für den kleinen Umweg vor Weihnachten hatten. Vorher wollten wir uns allerdings noch den Campingplatz, den wir uns für Weihnachten auserwählt hatten, anschauen. So begaben wir uns also auf den Weg in Richtung des ‘90 Mile Beach’. An einer Stelle hielten wir an, um uns jede Menge ‘Fruit Bats’ anzusehen, die dort in Massen von den Bäumen herab hingen und sich dort entspannten. 🦇🦇🦇

Schließlich gelangten wir an unser heutiges Ziel, an den ‘90 Mile Beach’ und befanden den Ort als durchaus weihnachtsfeierwürdig mit einem endlos langen Sandstrand.🌴🌴🌴

Tag 105


20.12.2018

Nach einer langen Fahrt erreichten wir ‘Phillip Island’ und suchten zunächst unseren heutigen Campingplatz. Dieser war ausnahmsweise einmal kostenpflichtig, aber dafür waren warme Duschen und eine Waschmaschine vorhanden. Der Campingplatz bestand größtenteils aus Bungalowhütten, die ganzjährig zu mieten waren. Da die Saison jedoch noch nicht begonnen hat, waren wir fast die Einzigsten dort.

Wir waren zu der Insel gefahren, um die dort lebenden Zwergpinguine zu sehen und so machten wir einen abendlichen Ausflug an der Küstenlinie der Insel entlang. Bei einem Vertreten der Beine an einer Küstenbucht entlang entschlängelte sich gerade eine Schlange aus unserem Wirkungskreis ins Gebüsch zurück. Später würden wir noch erfahren, dass wir dort zufällig die einzige auf dieser Insel verbreitete Schlangenart gesehen hatten. Ein scheues aber auch giftiges Exemplar dieser Gattung.

Die sogenannte ‘Pinguin-Parade', die auf der Insel allabendlich stattfinden soll, müssen neugierige Besucher mit einem hohen Eintrittspreis bezahlen, den wir nicht bereit waren, dafür auszugeben. Wir fanden dafür auch so einige Pinguine direkt an ihren Nestern und konnten somit einen Blick auf die blau schimmernden niedlichen Watschler werfen. 🐧🐧🐧 Im Sonnenuntergang rollten wir vorsichtig in Richtung Campingplatz zurück, um kein Wallaby oder eine Gans unter die Räder zu bekommen, die gerne mal auf die Straße hüpften beziehungsweise watschelten.

Tag 106


21.12.2018

Nachdem ich heute Philip leider nicht davon überzeugen konnte, mit mir in dem Hochseilgarten auf der Insel klettern zu gehen, kutschierte uns unser Auto sicher zum ortsansässigen Koalazentrum. Dieses war wunderbar aufgebaut und man konnte als Besucher recht nah an die eukalyptusliebenden, schläfrigen Gesellen heran gelangen. Über eine Art Baumpfad, gelangte man fast auf Augenhöhe der wuscheligen kuscheligen Exoten. An die zehn Koalas konnten wir so ausmachen und den naturbelassenen Park genießen.

Nach dem schönen Ausflug mussten wir uns auch bereits wieder auf die Rückfahrt an den 90 Mile Beach machen, wenn wir noch rechtzeitig an Weihnachten dort sein wollten. Diesmal fuhren wir die lange Strecke jedoch nicht in einem Zug durch, sondern campierten im ‘Bass Valley’.

Tag 107


22.12.2018

Die restliche Strecke bis zum 90 Mile Beach absolvierten wir heute und benötigten auch so gut wie den ganzen Tag dafür. Dort angekommen, telefonierten wir mit Freunden und Familie und dann zog es uns auch schon in die Federn. Mit dem sanften Rauschen der Meereswellen im Hintergrund und dem bald prasselnden Regen auf dem Autodach schlummerten wir langsam ins Traumland hinüber.

Tag 108


23.12.2018

Wir wünschen euch allen einen besinnlichen und entspannten 4.Advent. 🌲🌲🌲🌲

Ruhig starteten wir in diesen Sonntag, erledigten noch ein paar Einkäufe, fuhren kurz in die Stadt und packten Geschenke ein.

Weihnachtliche Grüße von dem sonnigen 90 Mile Beach an euch alle.🎅Euer Philip und eure Conny.