Unser neuer Weggefährte

Tag 10


16.09.2018

Hey guys!

Heute war für uns ein erfolgreicher Tag! Warum? Das erzähl ich euch gerne.

Am frühen Morgen klimperte Philip ein paar schöne Songs im Hostel am verstimmten Klavier und verwöhnte die Zuhörer mit seinen wohlklingenden Stücken.

Nach so viel Entspannung ging es dann weiter zum aufregendsten Teil des Tages, zur Leibesvisitation unseres potentiellen fahrbaren Untersatzes. Wir schauten uns einen knallroten Mitsubishi Magna an und prüften diesen auf Herz und Nieren, Kupplung und Motor, Zündkerzen und Bremsen.... ihr wisst schon, was ich meine. 😊 Einen lieben Dank nochmal an Kerstin für das Zusenden der Autoanzeige, die wir mysteriöserweise scheinbar übersehen haben, obwohl wir doch genau dieselbe Seite tagelang durchforstet haben... aber manchmal sieht man das richtige Auto vor lauter Anzeigen nicht. 🤔

Mit Hilfe der vierseitigen, sehr ausführlichen und exzellenten Checkliste von meinem lieben Bruder, testeten und untersuchten, überprüften und checkten wir das Autochen von oben bis unten, von vorne nach hinten,von innen nach außen, durch! Wir konnten keine sicherheitsrelevanten Fehler erkennen, der Motorraum sah gut aus und alles wichtige am Auto wurde kürzlich erneuert. Die Vorbesitzerin erläuterte uns alles Wesentliche noch einmal und ließ keine Frage offen. Wir prüften das Auto bestimmt eine gute Stunde durch, bevor wir entschieden uns in den Sattel zu setzen. Einer Probefahrt stand nichts mehr im Wege. Philip wagte sich zuerst in den Linksverkehr, was sich für ihn, ich zitiere: "Kopf verdreht... irgendwie war das alles falsch herum" anfühlte. Er kam aber heil und schwärmend wieder auf dem Parkplatz an, von welchem aus er startete. Dann durfte ich mich in den Sattel schwingen und der Linksverkehr verdrehte auch mir gehörig den Kopf. Aber das Auto schnurrte wie ein Kätzchen und ließ nichts zum Beanstanden zurück. Nach nicht allzu langen Überlegungen (....5 Sekunden MAXIMAL), entschieden wir uns das Auto zu unserem neuen Reisebegleiter zu machen. Die Vorbesitzerin verabschiedete sich nur ungern von ihrem Auto, da es sie zuverlässig die letzten Monate begleitet hatte. Sie, eine Französin, die wie wir auch, ein Jahr Work and Travel gemacht hat, hatte das Auto vorher von einem Deutschen Work and Traveler gekauft und dabei auch schon jede Menge Campingausrüstung mitbekommen, die wir nun ebenfalls übernehmen konnten. Wir verabredeten also mit ihr, uns am nächsten Morgen zu treffen, um alle Formalien zu klären und dann das Auto in unsere Obhut zu nehmen.

Nach diesem erfolgreichen Tag, zogen wir uns in unser Hostel zurück und verbrachten den Abend herumalbernd mit einem netten Geschwisterpärchen aus Schweden, die neu in unser Mehrbettzimmer gezogen waren. Wir unterhielten uns über Deutschland und Schweden und verschiedene Kultureigenheiten. Das einzige deutsche Wort, was beide kannten war "Kartoffelsalat" (überlebenswichtig im Falle eines Deutschlandbesuches 😉). Der Schwede war begeisterter Rammsteinfan und da ich die vor zig Jahren ( Jugendsünden..jaja) gehört habe, unterhielten wir uns lange darüber und ich übersetzte ihm einen Teil der Texte. Ob das so gut war?! Darüber kamen wir dann auf Philip und meinen Musikgeschmack zu sprechen. Natürlich zählte ABBA dazu und wir wurden prompt aufgefordert ein Lied von der Band zu singen. Dies taten wir und hatten jede Menge Spaß dabei.😂

Dann ging es daran eine Playlist mit guten deutschen Songs für die Schweden zu erstellen und andersherum. Das war schwieriger als gedacht, da wir, wie wir feststellen mussten kaum deutsche Lieder hören. Es sind dann doch eher die Klassiker geworden (Nena, Udo Jürgens, NDW...), jedoch auch einige Besonderheiten (Torfrock, Otto, Klaus und Klaus). Wir durften uns dann verschiedene schwedische Songs anhören und unsere Bewertung abgeben. Ein paar gute waren dabei.🙄
So verging der Abend flugs und gesprächig in netter Gesellschaft.

Tag 11


17.09.2018

Good day folks!

Heute starteten wir ganz aufgeregt in den Tag. Das Auto sollte in unseren Besitz übergehen. So trafen wir uns also mit der Vorbesitzerin in ihrem Hostel und machten den Vertrag hieb- und stichfest! Nach erfolgreicher Signatur des Vertrages und dem Abklären aller Details und Formalitäten fuhren wir stolz wie Oskar mit unserem Vehikel vom Hof. Auf einem Parkplatz machten wir Halt und packten das gesamte Equipment, das wir mit dazu bekommen hatten aus. Erst einmal eine Bestandsaufnahme! Was da alles zu finden war! Viel nützliches war dabei und ein bisschen was unnützliches, jede Menge Kleinkram und viel Campingausrüstung. Vom Campingstuhl,Tisch über Gaskocher, bis hin zu Besteck, Nahrungsmitteln und jeder Menge Krimskrams. Auch Schnorchelausrüstungen und Neoprenanzüge waren dabei. Wir erlebten jede Menge Überraschungen, da in der Anzeige doch deutlich weniger angegeben war, als tatsächlich vorhanden. Um nur ein paar Dinge aufzuzählen.Wir sind nun im Besitz von zwei kompletten Angelausrüstungen, Werkzeug, Motoröl, einer Säge, zwei Zelten, einer Matratze und Bettzeug und natürlich: einem Hai als Kuscheltier. Also alles da, was das Herz begehrt.😅 Was will man mehr?

Anschließend machten wir beide noch ein paar kleinere Fahrten durch den Stadtverkehr Townsvilles und mussten schnell feststellen, dass das mit dem Linksverkehr doch gar nicht so "Kopf verdrehend" ist. Eigentlich gewöhnt man sich schnell daran und es macht einen Heidenspaß mit dem Auto zu fahren! 🚗

Während wir gerade einen kostenfreien Parkplatz zu ergattern versuchten, bekam Philip am Telefon das Angebot, dass wir gegen Kost und Logis in Cairns in einem Zoo mitarbeiten könnten. Wir hatten uns kurz zuvor auf einer Seite angemeldet, auf der verschiedene Farmen oder andere Leute anbieten, in ihrem Betrieb am Tag ein paar Stunden mitzuarbeiten und dafür freie Kost und Logis zu bekommen. Da wir uns schon die Tage zuvor dazu entschieden hatten, uns in Richtung Norden zu begeben, um dort nach Jobs zu suchen, passte das Angebot sehr gut in unser Konzept und wir sagten nach einigen Überlegungen zu. Geplant war das sicher nicht, in einem Zoo zu arbeiten, aber so eine Gelegenheit bekommt man auch nicht alle Tage. Wir müssen 5 Stunden am Tag arbeiten und haben dann noch genug freie Zeit, die umliegenden Farmen nach Arbeit abzuklappern, um direkt danach endlich etwas Geld zu verdienen. Aber wir müssen uns zumindest die nächsten Wochen erst einmal keine Sorge um unsere Unterkunft und Versorgung machen. Morgen geht es schon los nach Cairns. Sechs Stunden Autofahrt und wir sind wahnsinnig gespannt darauf, wie es dort oben sein wird!

Eure Australienreisenden Philip und Conny